6.4.1.1 Zuordnen der Fügeverfahren
Die Entwicklung der menschlichen Gesellschaft ist maßgeblich dadurch beeinflusst worden, dass es immer besser gelang, komplexe Gegenstände herzustellen. Dazu wurden im Laufe der Zeit eine ganze Reihe von unterschiedlichsten Fügeverfahren oder Verbindungstechniken entwickelt (siehe Abb. 6.4.1).
Prinzipiell unterscheidet man drei grundsätzliche Fügetechniken:
Die meisten dieser Fügeverfahren ermöglichen nur das Fügen bestimmter Materialgruppen, zum Beispiel das Nähen bei Stoffen oder das Schweißen bei Metallen. Das am universellsten einsetzbare Fügeverfahren ist das Kleben, da nahezu alle Materialen und Material-Kombinationen gefügt werden können. Bei Briefhüllen kommen beispielsweise Nassklebebeschichtungen, Selbstklebebeschichtungen und Haftklebebeschichtungen zum Einsatz.
Eine besondere Rolle im Zusammenhang mit dem Fügen spielt die Entwicklung so genannter Verbundwerkstoffe. Diese neuen Werkstoffe mit ihren vielfältigen Einsatzmöglichkeiten schaffen besondere Herausforderungen an die Verarbeitungstechnik, insbesondere dann, wenn verschiedenartigste Werkstoffe zu Bauteilen gefügt werden, um ihre unterschiedlichen vorteilhaften Eigenschaften auch im Verbund zu nutzen.
Stoffschlüssige Verbindungen | Lötverbindungen |
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Schweißverbindungen | |
Klebverbindungen | |
Formschlüssige Verbindungen | Bolzenverbindungen |
Schnappverbindungen | |
Schraubverbindungen (Ringhefter, Mutter und Schraube) | |
Kraftschlüssige Verbindungen | Elastischer Schluss (Nietverbindungen) |
Feldschluss (Magnetismus, Schwerkraft) | |
Reibschluss(Pressverbindungen, z. B. Büroklammer hält einige Blätter, Keil hält die Tür auf) | |
Mischformen | z. B. Kleben und Punktschweißen |
Abb. 6.4.1: Einteilung der Verbindungstechniken (Quelle: Eigene Darstellung)