Bei der Lagerung von Klebstoffen sind die speziellen Vorschriften, welche durch den Klebstoffhersteller vorgegeben werden, unbedingt einzuhalten. Am günstigsten sind für wässrige Lösungen und Dispersionsklebstoffe Lagerungstemperaturen im Bereich von +10 bis +20°C. Pulverförmige Klebstoffe, die als Grundlage wässriger Lösungen dienen, müssen in trockenen Räumen aufbewahrt werden. Schmelzklebstoffe sind in dieser Beziehung relativ unempfindlich, die Lagertemperaturen sollten nur nicht so hoch sein, dass ein Verblocken von Granulaten möglich ist. Wasserhaltige Klebstoffe können durch Fro-steinwirkung unbrauchbar werden. Gebrauchsfertige Klebstoffe sollten nach Möglichkeit nicht länger als drei bis sechs Monate gelagert werden, da sonst strukturelle Veränderungen erfolgen können (immer die speziellen Vorgaben der Klebstoffhersteller beachten). Angebrochene Gebinde müssen immer gut verschlossen werden, um eine Verunreinigung der Klebstoffe zu vermeiden.
Dispersionen sollten nach Möglichkeit unverdünnt verwendet werden. Wird in Ausnahmefällen dennoch eine Verdünnung erforderlich, so darf aus Stabilitätsgründen nicht mehr als 5-10 Prozent Wasser zu-gesetzt werden, da eine Zugabe von Wasser die Stabilität der Dispersion stark herabsetzt (Gefahr des Absetzens der dispergierten Kunststoffteilchen). Der Zusatz von Wasser oder von Lösemitteln, die vom Klebstoffhersteller empfohlen sein müssen, soll niemals auf der Maschine vorgenommen werden.
Klebungen sind nach Möglichkeit bei einer Raumtemperatur von +18° bis +25°C durchzuführen. Kühl gelagerte Klebstoffe müssen vor der Verarbeitung temperiert werden. Um eine ausreichende Abbinde-geschwindigkeit wasserhaltiger Klebstoffe zu erzielen, soll die relative Luftfeuchtigkeit der Lager- und Fabrikationsräume nicht höher als 60-65 Prozent liegen.
Klebstoffpulver (zum Beispiel Zellulosederivate wie Tapetenkleister, Dextrine oder aufgeschlossene Stärken) werden in Lösung gebracht, indem man das Pulver unter stetigem Rühren gleichmäßig in das vorgelegte Wasser gibt. Mithilfe geeigneter Rührwerke ist anschließend für eine gute Homogenisierung der Klebstofflösungen zu sorgen. Dabei ist darauf zu achten, dass nicht zu viel Luft in der Klebstofflösung (Schaumbildung) eingebracht wird. (Es gibt auch Redispergierpulver, die aber nur mit hoher Scherung in eine stabile Dispersion überführt werden können.)
Beim Einsatz von Schmelzklebstoffen ist regelmäßig die Verarbeitungstemperatur zu kontrollieren. Eine zu hohe Temperatur belastet die organischen Bestandteile der Schmelzklebstoffe (Verkracken) und führt im schlimmsten Fall zu einer Unbrauchbarkeit der Schmelzklebstoffe. Die Reinigung der Anleimaggregate von Klebstoffrückständen sollte im noch nicht abgebundenen Zustand vorgenommen werden. Klebstoffeinrichtungen sollten nicht zu lange laufen, ohne dass Klebstoff verbraucht wird (Wasserverlust – Viskositätserhöhung).
Wenn ein neuer Klebstoff bei maschinellen Anlagen eingesetzt werden soll, sollte eine Verträglichkeitsprüfung (alter und neuer Klebstoff) außerhalb der Maschine durchgeführt werden. Bei negativem Ergebnis ist die gesamte Klebstoff-Verarbeitungseinrichtung zu reinigen.
Die optimale Auftragsstärke des Klebstoffs hängt sowohl von der Rauigkeit und Saugfähigkeit des Packstoffes als auch von der Maschine und vom Klebstoff ab. Im Allgemeinen ist ein möglichst dünner Auftrag anzustreben, wobei jedoch sichergestellt werden muss, dass der Auftrag zu einem geschlossenen Klebstofffilm zwischen den Fügeteilen führt.