Wellpappe und Karton, die vielfach in der Lagerwirtschaft eingesetzt werden, sind aus pflanzlichen Fasern hergestellt. Deshalb sind sie hygroskopisch (ziehen Wasser an) und neigen zu Quellungen. Zudem verschlechtern sich die statischen (Stapel-)Eigenschaften, weil das Material weich wird. Durch unsachgemäße Lagerung und Ladungspflege können Dimensionsänderungen (Quellen), Deformierungen (Welligwerden) und Festigkeitsminderungen (Reißen) eintreten. Schäden sind irreversibel, da es bei Trocknung infolge innerer Spannungen zum Verziehen und zur Fleckenbildung (Trocknungsränder) beziehungsweise zum Platzen und zu Rissbildung kommt.
Deshalb müssen Wellpappe und Karton vor Feuchtigkeit geschützt werden. Das heißt: In Lagerräumen muss auf das Raumklima geachtet werden. Die optimale relative Luftfeuchte für Wellpappe beträgt bei ge-mäßigtem Klima 65 Prozent (Quelle: Fachinformationen der deutschen Transportversicherer).
In Abhängigkeit von der Temperatur kann ein bestimmtes Luftvolumen nur eine gewisse Höchstmenge Wasserdampf aufnehmen. Das geläufigste Maß für die Luftfeuchtigkeit ist die relative Luftfeuchtigkeit, angegeben in Prozent (%). Sie gibt für die aktuelle Temperatur und den aktuellen Druck das Verhältnis des momentanen Wasserdampfgehalts zum maximal möglichen Wasserdampfgehalt an. Steigt die Temperatur, so kann die Luft mehr Wasserdampf binden. Je tiefer die Temperatur, umso weniger.