Bei einem Schneidsystem wird die eigentliche Schneidemaschine durch Peripheriegeräte so weit ergänzt, dass ein vollautomatischer Materialfluss gewährleistet ist. Termin- und Kostendruck erfordern in der Weiterverarbeitung weitgehend automatisierte Produktionsabläufe. Hochgradig automatisierte Schneidsysteme erfüllen diese Kundenansprüche durch die Rationalisierung von Arbeitsprozessen, durch Leistungssteigerung, die Verringerung der Durchlaufzeiten und die ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes. Der Schneidprozess lässt sich in die automatisierten Teilschritte „Stapeln/Beladen“, „Rütteln“, „Pressen/Positionieren“, „Schneiden“, „Entladen, Bündeln/Banderolieren“ gliedern. Diese Teilprozesse sind wiederum mit automatischen Puffer- und Fördersystemen verbunden. Die folgende Abbildung zeigt die weitgehende automatisierte Abfolge eines modernen Schneidprozesses.
Abb. 10.3.3: Workflow „Schneiden“ (Quelle: Eigene Darstellung)
Der Workflow „Schneiden“ setzt sich aus folgenden genau aufeinander abgestimmten Teilschritten zusammen: Das Schneidgut wird mit einem Stapellift auf eine optimale Arbeitshöhe gebracht, vom Bediener in den Rüttelautomat gelegt, gerüttelt und anschließend vom Greifersystem auf den Hintertisch des Schnellschneiders transportiert. Materialbewegungen auf dem Hintertisch erfolgen automatisiert durch Drehgreifer. Nach dem Schneiden werden die Lagen mit einem seitlichen Verschiebesystem automatisch auf eine Palette abgesetzt, während gleichzeitig weitergeschnitten werden kann. Ferner besteht die Möglichkeit, den Schneidabfall durch eine Vordertischöffnung zu entsorgen.