Bei der Verarbeitung von Wellpappe zu einer Verpackung oder einem Verpackungszubehör folgen in der Regel mehrere Verfahrensschritte beziehungsweise Teilprozesse hintereinander. Dabei durchläuft das Verpackungsmaterial Wellpappe als Formatware eine Maschine beziehungsweise Anlage oder mehrere hintereinander folgende Anlagen mit dem Ausstoß der fertigen Verpackung.
Für die Verarbeitung von Wellpappe finden daraus ableitend folgende Prozesse statt:
– Einlegen/Einziehen
– Drucken
– Schneiden
– Rillen
– Schlitzen
– Stanzen
– Falten
– Verschließen
– Zählen/Stapeln
– Bündeln/Ausstoßen
– Ablegen
Anhand der durchgeführten Prozesse erhält man als Endprodukt die Verpackung. Man unterscheidet grundsätzlich zwischen folgenden Verpackungsarten:
– Verpackungen mit werkzeugloser Verarbeitung – plano
– Verpackungen mit werkzeugloser Verarbeitung – geschlossen
– Inlineverpackungen
– Gestanzte Verpackungen – plano
– Gestanzte Verpackungen – verschlossen
Grundvoraussetzung für eine einwandfreie Verarbeitung der Wellpappe zu einer Verpackung, welche die Qualitätsanforderungen seitens der Kunden erfüllt, ist eine fehlerfreie Wellpappe. Eine sehr gute Wellpappenqualität heißt:
– sehr gute Planlage
– hohe Maßhaltigkeit
– sauberer Kantenschnitt
– gute Verklebung
– gleichmäßiges Kaliber
– exakte Wellenform
– saubere Oberfläche
– sehr gute Rillqualität (Ausführung und Abmessungen – WPA-Rillung)
Abb. 10.4.1.54: gute Wellpappenqualität (Quelle: Eigene Darstellung)
Die Wellpappe kommt dabei als Formatware ungerillt oder schon gegen die Welle gerillt (WPA-Rillung) in die Verarbeitung. Bevor die Verarbeitungsprozesse umgesetzt werden, sollen die Wellpappenformate von der WPA kommend mindestens vier bis acht Stunden in einem Zwischenlager verweilen. Dies ist entscheidend für den vollständigen Trocknungsprozess des Klebstoffes. Anschließend werden die Formate auftragsbezogen der jeweiligen Verarbeitungsmaschine zugeführt.
Abb. 10.4.1.55: Formatware im Zwischenlager vor der Verarbeitung (Quelle: Fa. Minda)