10.5.4.1 Grundlegende maschinelle Herstellungsverfahren
Fertigung vom Zuschnitt oder Rechteckbogen
Fertigung von der Rolle
Mit der im Jahr 1913 patentierten Erfindung des Rotationsprinzips begann ein neues Zeitalter der Herstellung von Kuverts. Zunächst wurden weiterhin Zuschnitte verarbeitet. Diese wurden aber kontinuierlich von einem Stapel (jeweils der unterste Zuschnitt) in die Rotationsmaschine eingezogen. Vor Einführung des Rotationsprinzips waren die Zuschnitte noch einzeln in halbautomatische Faltmaschinen eingelegt sowie mit Klebstoff beaufschlagt und gefaltet worden.
Abb. 10.5.4.1: Historische Briefumschlagmaschine (Quelle: W+D)
Alle Arbeitsschritte (wie Klebstoffauftrag und Faltung) wurden kontinuierlich hintereinander ausgeführt – bis hin zum fertigen Kuvert. Im späteren Verlauf der Entwicklung weiterer Maschinen – getrieben von immer stärkerer Nachfrage nach Kuverts – wurde die Produktionsgeschwindigkeit der Maschinen immer schneller. Die damalige Technik, einzelne Zuschnitte kontinuierlich einzuziehen, limitierte die Maschinengeschwindigkeit, sodass daraus resultierend die erste Rollenmaschine konzipiert wurde. Hierbei werden die Kuverts – ebenfalls im rotativen Verfahren – aus einer Papierbahn geschnitten und gefertigt. Hiermit lassen sich bis heute sehr hohe Produktionsgeschwindigkeiten erzielen. Je nach Anforderungen an das Endprodukt (Schnittform, Auflagenhöhe, Material etc.) werden beide Produktionsprinzipien noch heute an den modernsten – mittlerweile durch Servotechnologie betriebenen – Kuvertmaschinen angewendet.
Diese werden im Folgenden im Detail beschrieben.