Der Begriff „Lager“ ist heute in vielen Bereichen als Auslöser von Verschwendung und Kostenverursacher verrufen. Im Zuge von Lean Production (Schlanker Produktion) streben viele Manager danach, Material- und Warenbestände in Lagern zu reduzieren, um die ihrer Meinung nach per se zu hohen Kosten für die Bewirtschaftung zu senken. Diese Unternehmensverantwortlichen machten das Lager zudem für eine zu niedrige Flexibilität in den Logistikprozessen verantwortlich.
Diese Sichtweise ist sehr einseitig. Sie trifft vor allem für Lager zu, die schon mehr als zwei Jahrzehnte oder länger in Betrieb sind, beziehungsweise für Lager, die nicht zukunftsorientiert geplant und errichtet wurden. Bei alten Lagern ist der Aufwand für Wartung und Instandhaltung erheblich, zum Teil gibt es keine Ersatzteile mehr. Nicht zukunftsorientierte Lager können nicht an veränderte Artikel- und Behälter-strukturen, variable Umschlagsmengen angepasst werden und sie sind nicht mandantenfähig. Bei Mandantenfähigkeit (engl.: Multi-client capability) handelt es sich um Lagerverwaltungsprogramme (Bestandsführung), die Bestände verschiedener Kunden in einem Lagerverwalten und führen können – zum Beispiel bei Logistikdienstleistern.
Moderne Lager und Lagerstrukturen sind heute immer ein Bestandteil einer durchgängigen Supply-Chain-Management-Lösung (SupplyChain = Lieferkette). Das Lager ist vollständig in den Informations- sowie Warenfluss integriert und wird entweder komplett mit automatischen Systemen oder zumindest mit Unterstützung durch Datenfunk- und Leitsysteme gesteuert. Doch auch in modernen Lagern lassen sich schon nach kurzer Betriebszeit Potenziale zur Kostensenkung finden.