Während die Nutzenanordnung bei Standardschachteln in der Regel über die CAD-Software abgerufen werden kann, ist bei Sonderkonstruktionen der Faserlaufrichtung besondere Beachtung zu schenken, da diese meist manuell angeordnet werden muß. In unserem Beispiel, handelt es sich um einen Verkaufsaufsteller mit langer Einstecklasche. Als Material kommt ein 500 g/m² GD2 zum Einsatz. Bei GD2-Karton handelt es sich um einen gestrichenen Chromoduplexkarton mit sehr hohem Altpapieranteil. Die obere Lage unter dem Strich ist holzfrei weiß. Die mittlere sowie untere Lage sind grau.
Abb. 8.19: Variante 1 Faserlauf (Quelle: Eigene Darstellung)
Abb. 8.20: Variante 2 Faserlauf (Quelle: Eigene Darstellung)
Breitbahn oder Schmalbahn? Das muss wohlüberlegt sein, denn die unterschiedliche Faserlaufrichtung wirkt sich auf die spätere Biegesteifigkeit und auch das Aussehen einer Verpackung aus.
Bei der Variante 1 tritt beim Druck bedingt durch die Breitbahn ein hoher Biegewiderstand auf. Beim Stanzen müssen viele Stanzbrücken im Bereich der später sichtbaren Schneidlinien eingefräst werden, was optisch negativ auffällt.
Variante 2 hat durch den Aufbau in Schmalbahn eine geringere Biegesteifigkeit. Die meisten Stanzbrücken können an später nicht sichtbaren Schneidlinien eingefräst werden. Neben den zwei gezeigten Varianten sind natürlich noch weitere Möglichkeiten vorstellbar.